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Österreichische Gastronomie

Ein Jahr Rauchverbot

Nachdem Österreich lange Zeit den gesamteuropäischen Entwicklungen im Bereich Nichtraucherschutz hinterhergehinkt war, trat am 1. November 2019 endlich die Regelung zur rauchfreien Gastronomie in Kraft. Insgesamt konnte sich Österreich im internationalen Vergleich deutlich bessern. Dennoch: Will man den europäischen Standards entsprechen, muss bei der Implementierung des Jugend- und Nichtraucherschutzes mehr Entschlossenheit an den Tag gelegt werden.

Insgesamt rauchten 2019 eineinhalb Millionen Menschen in Österreich (21%) täglich, 24% der Männer und 18% der Frauen. Seit 1972 nahm die Raucherquote der Männer kontinuierlich ab, sie dürfte schon in den 1940er-Jahren ihren Gipfel überschritten haben, sodass bei Männern der Mortalitätsgipfel der Raucherkrankheiten mit über 30% um 1974 auftrat. Dagegen stieg die Raucherrate bei Frauen 1972 bis 2014 kontinuierlich an und der resultierende Mortalitätsgipfel wird in Österreich erst für 2032 prognostiziert,1 während er in Europa schon 2019 überschritten wurde (ohne den der Männer von 1989 zu erreichen). Ob die Berechnungen von Janssen et al. (Abb. 1) stimmen, werden erst die nächsten repräsentativen Erhebungen zeigen können, die in anderen Ländern jährlich, in Österreich aber leider nur in etwa 5-Jahres-Abständen durchgeführt werden. Anfangs wurde dabei noch die Raucherprävalenz ab dem 16. Lebensjahr anhand von größeren Stichproben bei Haushaltsbefragungen im Rahmen des Mikrozensus erhoben, später wurden nur mehr Telefonbefragungen auf Deutsch ab dem 15. Lebensjahr bei kleineren Stichproben und geringerer Beteiligung (50,5%) durchgeführt. Dazu kommt ein möglicherweise sozial erwünschtes Antwortverhalten bei Fragen nach dem Rauchen. Deshalb sollte auch der Rückgang der Zahl der täglichen Raucherinnen 2014 bis 2019 um 4,3% noch nicht überbewertet werden.2

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