Orale Kontrazeptiva und Thrombosen

Kombipille und Adipositas erhöhen das VTE-Risiko

Orale Kontrazeptiva mit Kombinationen von Östrogen und Gestagen plus Adipositas können zu einem bis zu 24-fach erhöhten Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) führen. Das ergab eine Metaanalyse der vorhandenen wissenschaftlichen Literatur, die im Journal „Heart Failure“ der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) erschienen ist. Studienautor Prof. Giuseppe Rosano vom IRCCS-Spital San Raffaele Pisana in Rom fasste die Ergebnisse so zusammen: „Es ist gut belegt, dass Adipositas und Kontrazeptiva mit Östrogen Risikofaktoren für das Entstehen von venösen Thromboembolien darstellen. Trotzdem bekommen viele adipöse Frauen weiterhin diese Medikamente. Die wissenschaftlichen Studien deuten aber darauf hin, dass die Adipositas und die kombinierten oralen Kontrazeptiva einen synergistischen Effekt auf das Risiko für venöse Thromboembolien haben. Das sollte bei der Verschreibung solcher Mittel bedacht werden. Reine Gestagenprodukte als orale Kontrazeptiva, intrauterine Verhütungsmittel und Implantate sind eine Alternative mit höherer Sicherheit als die Kombipille für Frauen mit großem Übergewicht.“ (red)

Quelle:


ESC-Pressemitteilung vom 15. September 2022

Literatur:

Rosano G et al.: Obesity and contraceptive use: impact on cardiovascular risk. ESC Heart Fail 2022; doi: org/10.1002/ehf2.14104

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