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Mega-Projekt abgeschlossen:

Moderner Leistungskatalog für Kassenärzte vorgestellt

Die Bundeskurie niedergelassene Ärzte hat in einem mehrjährigen Projekt einen modernen und den aktuellen medizinischen Anforderungen entsprechenden Leistungskatalog für alle medizinischen Fächer erarbeitet. Die Ergebnisse dieses mehrjährigen Riesenprojektes, an dem mehr als 200 Ärztinnen und Ärzte beteiligt waren, stellten Dr. Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, und Dr. Edgar Wutscher, Projektleiter und Obmann der Bundessektion Allgemeinmedizin, im Rahmen einer Pressekonferenz vor. Präsentiert wurde ein moderner, völlig überarbeiteter und den aktuellen medizinischen Anforderungen entsprechender kassenärztlicher Leistungskatalog für alle Fächer der Medizin. „Das ist kein Honorarkatalog“, stellte Steinhart klar. „Wir präsentieren auf rund 150 Seiten einen rundum aktualisierten Katalog, der alle medizinischen Leistungen und ärztlichen Tätigkeiten abbildet, die in den Ordinationen auch tatsächlich geleistet werden können. Welche dieser medizinisch wünschenswerten Leistungen sich dann tatsächlich in der kassenärztlichen Realität wiederfinden wird, wird Gegenstand der Verhandlungen mit der Österreichischen Gesundheitskasse werden.“

Hintergrund dieser sehr aufwendigen Aktion der Bundeskurie niedergelassene Ärzte ist, dass sich in den vergangenen Jahrzehnten in der Tradition des Föderalismus in Österreich die kassenärztlichen Leistungskataloge regional oft sehr unterschiedlich entwickelt haben. „Das Ergebnis ist, dass bestimmte Leistungen in bestimmten Bundesländern angeboten wurden und in anderen nicht und dass die ärztlichen Honorare oft ohne sachlichen Grund beträchtlich schwanken. Dazu kommt, dass der bürokratische Aufwand zum Beispiel für die Bewilligung von bestimmten Medikamenten, Diagnosen und Therapien je nach Bundesland sehr unterschiedlich sein kann.“ Ein praktisches Beispiel sei die Versorgung chronischer Wunden, die in den Bundesländern sehr unterschiedlich gehandhabt wurde und die im neuen Katalog nun umfassend abgebildet ist. Zudem tragen veraltete Leistungskataloge auch dazu bei, dass sich immer weniger Mediziner für den Beruf des Kassenarztes entscheiden. Es sei selbstverständlich, dass dieser Katalog ständig aktualisiert und dem neuesten Wissen angepasst werde. „Es ist eine Präsentation in ständiger Weiterentwicklung“, so Wutscher, der betonte, dass der Katalog zudem eine Aktualisierungsautomatik mit sich bringe: „Jede Fachgruppe wird bei ihren Sitzungen, die mindestens halbjährlich stattfinden, die Katalogpositionen evaluieren und aktualisieren – damit ist gewährleistet, dass der Katalog ständig den aktuellen Stand repräsentiert.“

Presseaussendung der ÄK Tirol vom 20. Mai 2021

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