Jeder 5. männliche Jugendliche ist betroffen

Risikofaktor Bluthochdruck

Experten der MedUni Wien weisen auf die steigende Zahl von Kindern und Jugendlichen mit erhöhtem Blutdruck hin. Burschen sind drei bis vier Mal häufiger betroffen als Mädchen: Bereits rund 20 % der männlichen Jugendlichen haben Bluthochdruck. Hauptursache dafür sind Adipositas und Bewegungsmangel: Während primäre Hypertonie bei 1,4 % der normalgewichtigen und 7,1 % der übergewichtigen Jugendlichen auftritt, erhöht sich der Anteil bei adipösen Teenagern auf 25 %.
Auch die im Kindes- und Jugendalter zunehmenden lang anhaltenden Belastungen mit Angst, Druck und Stress stehen damit in Zusammenhang. Darüber hinaus lässt starkes Größenwachstum, wie es in der Pubertät vor allem bei Burschen auftritt, den Blutdruck oftmals in die Höhe schnellen. Eine weitere Rolle können auch Frühgeburtlichkeit, ein niedriges Geburtsgewicht und genetische Disposition spielen.

Bei Kindern unter 15 Jahren werden bei der Bluthochdruckmessung Faktoren wie Alter, Geschlecht und Körpergröße berücksichtigt. Bei Jugendlichen ab 16 Jahren gelten wie bei Erwachsenen nach drei unabhängigen Messungen Werte über 140/90 als hypertensiv. Langfristig drohen bei unbehandelter Hypertonie kardiovaskuläre Folgeschäden bis hin zum Herzinfarkt oder Schlaganfall schon im jungen Erwachsenenalter. „Um das möglichst zu verhindern, wäre ein Screening ab dem dritten Lebensjahr ideal“, unterstreicht Univ.-Prof. Dr. Susanne Greber-Platzer, Leiterin der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde der MedUni Wien, die Bedeutung von Blutdruckmessungen bei Kindern und Jugendlichen zumindest alle zwei Jahre. Denn nur so könnten rechtzeitig Lebensstiländerungen oder falls nötig eine medikamentöse Therapie durch pädiatrische Spezialist*innen eingeleitet werden. (red)

Quelle

Presseaussendung der MedUni Wien vom 13. Mai 2022

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