Meniskusschaden, Fehlstellung der Beinachse und Arthrose
Menschen mit Schäden am Innenmeniskus und sogenannten „O-Beinen“ erleiden im Laufe des Lebens häufig eine Arthrose am Knie, da hier die Last übermäßig groß ist. Orthopädische Chirurgen um Prof. Dr. Henning Madry (Experimentelle Orthopädie und Arthroseforschung, Universität des Saarlandes, und Direktor des Zentrums für Experimentelle Orthopädie, Universitätsklinikum des Saarlandes) konnten diese Beobachtung aus der klinischen Praxis nun erstmals wissenschaftlich untermauern.
In einer jüngst publizierten Studie ging er mit weiteren Kollegen aus dem Saarland und Luxemburg der Frage nach, ob ein Meniskusschaden bei einem sogenannten „O-Bein“ tatsächlich zu mehr Kniearthrose führt, also dem Knorpelschwund im Knie, und ob dies beim sogenannten „X-Bein“ weniger der Fall ist. Madry und seine Kollegen haben diese Fehlstellungen sowie die normale Beinachse im Tiermodell nachgebildet und die Auswirkungen eines Meniskusschadens auf das anschließende Arthroserisiko untersucht, nachdem sie an einem Arthrosepatienten, der sich einer operativen Korrektur des O-Beins unterzog, die klinische Relevanz des Problems aufgezeigt haben. „Wir haben in der Studie sehr detailliert nachweisen können, dass ein Meniskusschaden tatsächlich das Risiko für eine Arthrose im Kniegelenk messbar steigert“, so der Knorpelspezialist. Die wichtigste Erkenntnis aus der Studie lautet Madry zufolge, dass die Neigung der Beinachse ein entscheidendes Element für den Schweregrad der Arthrose ist: „O-Beine sind viel riskanter für die letztendliche Entstehung einer Arthrose nach Innenmeniskusschädigung als X-Beine“, lautet das Fazit.
Quelle:
Presseaussendung der Universität des Saarlandes vom 4.2.2022
Literatur:
Oláh T et al.: Axial alignment is a critical regulator of knee osteoarthritis. Sci Transl Med 2022; 14(629):eabn0179
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