Krebsfrüherkennung

Test erkennt Eierstock- und Brustkrebs im Gebärmutterhalsabstrich

Die Höhe des individuellen Risikos, an Krebs zu erkranken, hängt teilweise von genetischen Faktoren ab. Aber auch nichtgenetische Faktoren haben großen Einfluss auf das Krebsrisiko – externe Faktoren führen zu Veränderungen der DNA-Methylierung. Die Arbeitsgruppe um Univ.-Prof. Dr. Martin Widschwendter, Professor für Krebsprävention und Screening an der Universität Innsbruck, entwickelte neue WID(„Women’s cancer risk identification“)-Tests, die diese epigenetischen Fußabdrücke für Eierstock- und Brustkrebs anhand eines einfachen Gebärmutterhalsabstrichs bestimmen.

Dazu führte das Team eine epigenomweite Analyse bei 289 Frauen mit Eierstockkrebs, 727 Frauen mit Brustkrebs und 1410 Frauen ohne Krebsdiagnose aus 15 europäischen Zentren durch. Die WID-Tests konnten die an Krebs erkrankten Frauen durch die Analyse einer einzigen Probe aus dem Gebärmutterhalsabstrich mit hoher Wahrscheinlichkeit identifizieren. Frauen mit dem höchsten Risiko-Score im Vergleich zu Frauen mit dem niedrigsten Risiko-Score hatten ein 26,3-fach und 15,7-fach erhöhtes Risiko, mit Eierstock- bzw. Brustkrebs diagnostiziert zu werden.

Künftige Forschungsarbeiten werden erforderlich sein, um diese Ergebnisse in groß angelegten Studien zu bestätigen. Die WID-Tests werden jedenfalls Krebsprävention und Früherkennung personalisieren und es erstmals ermöglichen, Frauen basierend auf ihrem individuellen, veränderlichen Krebsrisiko zu untersuchen und zu behandeln.

Quelle:

Presseaussendung der Universität Innsbruck vom 1.2.2022

Literatur:

Barrett JE et al.: The WID-BC-index identifies women with primary poor prognostic breast cancer based on DNA methylation in cervical samples. Nat Commun 2022; doi: 10.1038/s41467-021-27918-w

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