Defizit hat sich 2022 verdoppelt

Krankenversicherungen verzeichnen hohes Minus

Die Krankenversicherungen erwarten für heuer ein Defizit von 343,9 Millionen Euro. Für die nächsten vier Jahre rechnet die Krankenversicherung zwar weiter mit einem Minus, die Prognose zeigt aber eine relativ stabile Entwicklung – 2026 soll das Defizit etwa so hoch ausfallen wie heuer. Im Vorjahr lag es allerdings nur etwa halb so hoch.

2021 schrieb die Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen und Bauern (SVS) nach den vorläufigen Zahlen noch ein Plus von 98,7 Mio. Euro. Ein Defizit verbuchten hingegen die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) als bei Weitem größter Träger mit minus 92,2 Mio. und die BVAEB der Beamten, Eisenbahner und Bergleute mit minus 146,9 Mio. Für 2022 erwarten alle drei Träger ein Minus: die ÖGK 137,2 Mio., die BVAEB 169,4 Mio. und die SVS 37,3 Mio. Euro.

Die Entwicklungen bei den Arztkosten und Arzneimitteln zeigen in den Zahlen von 2021 und 2022 die prognostizierten Nachholeffekte. Im ersten Pandemiejahr wurde die Zahl der Arztbesuche vielfach reduziert. 2021 stiegen die Zahlen der Artztbesuche und damit die Ausgaben für Ärztliche Hilfe um mehr als 10 % an. Damit erhöhten sich ebenso die Kosten für Arzneimittel um fast 7 %. Auch für die nächsten Jahre erwartet die soziale Krankenversicherung weitere Verluste. Diese dürften zwar in den nächsten 3 Jahren tendenziell leicht rückläufig ausfallen, dann aber wieder steigen. Laut aktueller Prognose soll das Defizit wieder leicht sinken, und zwar auf 308,1 Mio im kommenden Jahr, auf 256,7 Mio. im Jahr 2024 und auf 268,6 Mio. Euro im Jahr 2025. Für 2026 wird dann allerdings wieder ein Anstieg auf 343,8 Mio Euro vorhergesagt. (red)

Quelle

Jahresbericht der österreichischen Sozialversicherung, Mai 2022

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