Psilocybin verringert Rückfälle
Alkoholabhängigkeit ist eine der häufigsten neuropsychiatrischen Erkrankungen, trotzdem wissen wir bisher wenig über die ursächlichen Mechanismen im Gehirn. In einer multidisziplinären, internationalen Zusammenarbeit unter der Leitung eines Teams am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim sind die molekularen Ursachen von veränderter Selbstregulation und der erhöhten Zahl an Rückfälle bei Alkoholabhängigkeit untersucht worden. In seiner aktuellen Arbeit zeigt das Forscherteam einen kausalen Zusammenhang zwischen einer verminderten metabotropen Glutamatrezeptor-2(mGluR2)-Funktion innerhalb der Hirnregion des präfrontalen Kortex in alkoholabhängigen Nagern und einer beeinträchtigten exekutiven Kontrolle sowie dem Verlangen nach Alkohol. Die mGluR2-Aktivierung ist dadurch als potenzieller therapeutischer Mechanismus bei Alkoholabhängigkeit identifiziert worden. Außerdem konnte gezeigt werden, dass Psilocybin in der Lage ist, die mGluR2-Spiegel zu erhöhen und zu einer Verringerung von Rückfällen zum Alkoholkonsum führt. Somit eröffnet diese Forschungsarbeit die Möglichkeit, neue therapeutische Ansätze zu entwickeln, die sich auf Psilocybin als Antreiber des mGluR2 konzentrieren.
Quelle:
Presseaussendung des Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim, vom 19.11.2021
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