Unterstützung bei Gewalt gegen Ärzte
Anlässlich der Debatte über den tragischen Tod einer oberösterreichischen Ärztin nach Drohungen von Impfgegnern weist Ärztekammerpräsident Dr. Johannes Steinhart auf verschiedene Programme und Angebote zur Unterstützung bei der Bewältigung von Konflikten oder Androhung von Gewalt hin. „Aggression und Gewalt sind schon lange vor Corona in den Ordinationen und Ambulanzen angekommen, wurden aber in der Zeit der Pandemie, angefeuert durch die Impfpflichtdebatte, zusehends verstärkt“, so Steinhart. Die Arbeitsverdichtung beim gesamten Gesundheitspersonal habe sich in den letzten drei Jahren enorm intensiviert, Ambulanzen und Ordinationen sind voller und die Wartezeiten teilweise länger geworden. Damit einhergehend steige das Aggressionspotenzial mancher Patienten sowie von deren Angehörigen, was sich an der Zunahme von verbalen und körperlichen Übergriffen gegenüber Mitarbeitern von Gesundheitseinrichtungen widerspiegle. „Die physische und psychische Belastung aller im Gesundheitsbereich Tätigen ist an einer kritischen Grenze“, warnt Steinhart.
Ein Kernstück der Angebote der Wiener Ärztekammer für Ärzte sowie deren Mitarbeiter im Umgang mit Aggression und Gewalt ist der dreistufige Workshop „Konfliktmanagement in der Ordination“ mit Sicherheitsexperten. Inhalte der Workshopreihe sind Prävention, das frühzeitige Erkennen von Eskalationen und Konfliktvermeidung. Zusätzlich zu diesen Trainings bietet die Wiener Ärztekammer verschiedene Anlaufstellen bei Problemen am Arbeitsplatz an. So wurde unter anderem auch eine eigene „Ombudsstelle für Mobbing, Gewalt, Sexismus und Rassismus für Ärztinnen und Ärzte“ eingerichtet, das Referat „Physicians help physicians“ unterstützt Kollegen bei der Bewältigung von persönlichen Krisen. (red)
Quelle:
Presseaussendung der Wiener Ärztekammer vom 6. August 2022
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