Professur für Allgemeinmedizin an der Meduni Innsbruck

„Wir wollen mehr Ärzte für die Allgemeinmedizin begeistern“

Seit August 2022 ist Univ.-Prof. Dr. Alfred Doblinger Professor für Allgemeinmedizin in Innsbruck. Die Stiftungsprofessur wird von der Österreichischen Gesundheitskasse mit Unterstützung des Landes Tirol finanziert. Ziel ist es, den Stellenwert des Faches zu erhöhen und die Lehre, die Forschung und damit auch die Nachwuchsförderung voranzutreiben.

„Als Allgemeinmediziner vertrete ich seit Jahren ein breites Fach in der Medizin. Meine jüngsten Patientinnen und Patienten sind wenige Tage alt, die ältesten um die 100. Das macht meinen Beruf so spannend“, erklärt Doblinger. Der gebürtige Oberösterreicher hat in Innsbruck Medizin studiert und führt seit 2009 eine eigene Kassenpraxis für Allgemeinmedizin in Oberperfuss. Seit 1. August 2022 ist er Professor für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Universität Innsbruck und leitet das dazugehörige Institut. Eine Versorgung von Patienten gibt es am Institut nicht, Doblinger ist weiterhin als Sprengelarzt tätig.

Als Professor für Allgemeinmedizin sind seine primären Aufgaben die Lehre und die Forschung. „Durch die Professur wird das Fach Allgemeinmedizin sichtbarer. Ich möchte jedenfalls viele junge angehende Ärztinnen und Ärzte für die Allgemeinmedizin begeistern“, sagt Doblinger. Für den Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie ist die Berufung auch eine Rückkehr an die Medizinische Universität Innsbruck, denn zwischen 1997 und 2004, insgesamt über fünf Jahre, war Doblinger bereits als Assistent am Institut für Pharmakologie tätig.

Die Medizinische Universität Innsbruck bietet ihren rund 2700 Studierenden der Humanmedizin einen frühzeitigen Kontakt zum Fach Allgemeinmedizin: allgemeinmedizinische Vorlesungen in den ersten vier Semestern, ein eigenes Mentoring-Programm sowie Praktika bei Hausärzten im Rahmen des KPJ (klinisch-praktisches Jahr). Seit dem aktuellen Wintersemester 2022/23 bietet die Universität darüber hinaus ein Erweiterungsstudium für Allgemeinmedizin für Studierende ab dem 5. Semester an. 74 Studierende haben sich aktuell dafür angemeldet und erhalten nun wichtige Skills, um auf den beruflichen Alltag in der Primärversorgung gut vorbereitet zu sein. Neben speziellen allgemeinmedizinischen Fragestellungen werden auch Zusammenarbeitsformen, Unternehmensführung oder auch die sprengelärztlichen Tätigkeiten thematisiert. Darüber hinaus gehören verpflichtende Mentorings zum Erweiterungsstudium: So lernen die Studierenden beispielsweise die Hospizarbeit oder auch die Obdachlosenambulanz kennen.

In Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Innsbruck hat das Land Tirol zudem erst vor Kurzem die Einführung von Stipendien für angehende Ärzte beschlossen. Innsbrucker Medizinstudierende können sich ab dem dritten Studienjahr um insgesamt zehn Stipendien bewerben. Dafür verpflichten sie sich, für mindestens fünf Jahre in Tirol zu praktizieren. Die Auswahl trifft ein Gremium der Medizinischen Universität Innsbruck. (red)

Quelle:

Presseaussendung der Medizinischen Universität Innsbruck vom 9. 11. 2022

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